Gin Tonic gegen Mücken?
Die Mischung aus Gin und Tonic wurde wahrscheinlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt und anschließend immer bekannter und beliebter. Dies geschah zu der Zeit, in der die Britische Armee in den afrikanischen Kolonien kämpfte. Da dort die Krankheit Malaria, welche vor allem durch Mückenstiche übertragen wird, sehr verbreitet war, verabreichte man den Soldaten Chinin. Dieser Stoff wird aus der Rinde des Chinarindenbaums gewonnen, er wirkt sowohl schmerzlindernd als auch fiebersenkend, in hohen Dosen sogar betäubend. Optimal also, um die Symptome von Malaria wie Fieber, Krämpfe und Schmerzen zu behandeln.
Ursprünglich wurde Chinin in Tablettenform verabreicht, um die Wirkstoffe aber besser und auch schneller aufnehmen zu können wurden sie in Wasser aufgelöst. Dadurch entstand das heutige Tonic Water. Dieses ist, eben wie das Chinin selbst, relativ bitter, und dadurch fast ungenießbar, weshalb die Briten in die Lösung einfach ihren von zu Hause mit gebrachten Gin mischten. Dies war demnach die Geburtsstunde des Gin & Tonic. Bei dem Getränk handelt es sich also genau genommen um eine Medizin, der Konsum ist in Maßen auch heute noch sogar wirklich gesund und wurde lange verwendet, um gegen Malaria zu kämpfen.
Aber auch der Gin an sich hat eine positive Wirkung. Traditionell wird Gin ja aus Wacholder hergestellt und dieser gilt als Mückenabwehrstoff. Die ätherischen Öle des Zypressengewächses finden sich vielfach in Mückensprays und Anti-Mückenkerzen, der Geruch vertreibt die kleinen Biester sehr effektiv.
Der Gin Tonic wurde ursprünglich also wirklich vordergründig für medizinische Zwecke eingesetzt. Wer heutzutage auf Reisen geht, sollte sich aber nicht mehr nur auf die Wirkung des Getränks verlassen.
Wird man die Mücken wirklich los?
Der Geruch des Gins in einem einzelnen Glas reicht wahrscheinlich kaum aus, alle Mücken zu vertreiben, da dieser einfach zu gering ist.
Auch das Tonic Water hat heutzutage nicht mehr die gleiche Wirkung, wie damals, als die Getränke entdeckt wurden. Das Tonic Water war ursprünglich so bitter, dass man ihn zwingend verdünnen musste, andernfalls wäre das Trinken unmöglich gewesen. Das heutige Tonic Water aber enthält viel weniger Chinin, ist deshalb nicht mehr so bitter, und wird dadurch als Erfrischungsgetränk oft gekauft. Mit dem hohen Chiningehalt wäre das Getränk auch nach den heutigen Standards nicht als Lebensmittel zugelassen.
Man sollte sich also nicht auf den Konsum von Gin & Tonic verlassen sondern vor einer Reise auf die Richtigen Impfungen achten. Wer wirklich an Malaria erkrankt sollte zudem dringend einen Arzt aufsuchen, um sich angemessen behandeln lassen zu können, damit die Reise kein unangenehmes Ende findet.
Gin & Tonic enthält zwar tatsächlich noch immer Chinin, aber dieses reicht einfach nicht zur Malaria-Prophylaxe aus. Zudem muss erwähnt werden, dass es für manche Malaria-Arten auch keine vorbeugenden Maßnahmen gibt.
Ein leckeres Getränk ist dies aber dennoch, und so kann man auf Reisen oder auch an lauen Sommerabend auf der heimischen Terrasse das ein oder andere Gläschen Gin & Tonic genießen. Wer jetzt aber glaubt viel hilft viel sollte bedenken, dass man Alkohol wirklich nur in Maßen verzehren sollte. Aber auch das Tonic Water kann in hohen Dosen gefährlich werden, vor allem für Kinder, ältere Menschen, schwangeren Frauen und Patienten mit Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen.
[…] Der Chiningehalt war damals noch deutlich höher als heute, regelmäßig getrunken sollte es als Malariaprophylaxe dienen. Hierfür musste das Tonic Water aber regelmäßig getrunken werden, was aufgrund des doch […]