Double-Special-Tasting mit dem 1689 Gin
Zugegeben, aktuell ist es etwas ruhig hier und es kommen etwas unregelmäßiger Tastings. Das wird sich aber bald wieder ändern, im Moment ist es beruflich nur etwas stressig – und in der Sommerzeit sind die Wochenenden ebenfalls gefühlt immer verplant. Am heutigen Sonntag nehmen wir uns deshalb mal wieder richtig Zeit und haben ein neues Gin Tasting, bzw. sogar ein kleines Special Tasting. Normalerweise testen wir ja entweder Gin oder Tonic Water, vor kurzem erreichte uns dann aber ein sehr hübsches Paket mit dem 1689 Gin. Zudem waren in dem Paket noch Tonic Water, Honig, ein Schnaps und ein kleines Büchlein mit verschiedenen Gin Cocktail Rezepten – für uns Grund genug, hier ein etwas größeres Tasting zu machen.
1689 Gin, Authentic Dutch Dry Gin
Der 1689 Gin wird vom Hersteller selbst als eine Art wiederbelebtes Stück Gin Geschichte bezeichnet. Im Jahr 1689 wurde der holländische Herrscher Wilhelm III. zum König von England, Schottland und Irland geschlagen. Kurz darauf war seine erste Amtshandlung, den aus Holland stammenden Gin auch in den Ländern bekannt zu machen. Jeder durfte privat destillieren und so wurde Gin schnell beliebter als Beer und Ale.
Der Gin 1689 beruht auf einem Rezept aus dem Buch “The distillers of London”. Zu diesem hatten aber nur wenige Zugriff und auch die genauen Mengenangaben wurden per Code verschlüsselt. Der Gründer der 1689 Gin, Alexander Janssens versuchte Jahre lang, das Rätsel zu lösen, sogar mit Hilfe verschiedener Historiker. Letzten Endes wurden dann das Rezept verwendet, für die spezifische Zusammensetzung der Zutaten wurde dann aber das Wissen des Brennereipartners Herman Jansen aus Schiedam in Holland genutzt. Diese Destillerie hatte ihren Ursprung im Jahr 1777.
Die verwendeten Botanicals sind allesamt klassisch gehalten. Natürlich wird Wacholder verwendet, zudem Zitrus, verschiedene Gewürze, getrocknete Äpfel und Quitten. Der Alkoholgehalt liegt bei 42% und der Preis bei rund 38 Euro. Zu kaufen gibt es den Gin online.
Wie schmeckt der 1689 Gin?
Die 700 ml Flasche ist zylinderförmig und in einem matten royalblau. Die goldene Schrift darauf kommt so besonders gut zum Vorschein. Die Flasche sieht insgesamt nach schlichter Eleganz aus, ein kleiner Hingucker im Gin Regal.
Nun ziehe ich den Verschluss, einen ebenfalls goldenen Korken, leider aus Plastik, denn es ist Zeit, mit dem Nosing des Gins zu beginnen. Wie erwartet ist der Gin von einem sehr feinen und angenehmen Wacholderaroma geprägt. Ein leichte Zitrusduft ist ebenfalls vorhanden, ebenfalls die Gewürze, die sich aber stark im Hintergrund halten. Es ist kein Alkoholduft vorhanden, was von einer hohen Qualität des Alkohols spricht. Der Gin ist in der Nase keine Überraschung, aber der klassische Gin wurde hier, zumindest macht dies den ersten Anschein, perfekt destilliert.
Wie riecht der Gin?
Kommen wir zum eigentlichen Gin Tasting! Auch wenn der Gin später noch als Gin Tonic verköstigt wird kommen wir zunächst zum bloßen, puren Geschmackstest. Wie auch schon in der Nase erkennt man auch am Gaumen zunächst das Wacholderaroma, hier kommt zudem die Süße der Äpfel und Quitten ebenfalls schon zum tragen. Sie ist vorhanden, nimmt aber nicht die Überhand, was sehr angenehm ist. Auch die Zitronen und Orangen erkennt man hier wieder ganz gut. Im Abgang kommen vor allem die Gewürze zum tragen, welche auch noch erkennbar bleiben, wenn man den Gin bereits getrunken hat. Diese geben so ein warmes, würziges Gefühl, welches bleibt. Ein klassischer, qualitativ hochwertiger Gin. Obwohl hier keine außergewöhnlichen Botanicals, bzw. Zusammensetzungen geschaffen wurden, könnte man den Gin durchaus pur trinken.
Natural Light Tonic Water, Franklin & Sons LTD
Inhaltsstoffe Natural Light Tonic Water: Quellwasser mit Kohlensäure, Fruchtzucker, Zitronensäure, natürliche Aromen mit Chinin
Nährwerte je 100ml: 81 kJ, 19 kcal, Kohlenhydrate 4,5g, davon Zucker: 4,3g
Wie schmeckt das Tonic Water?
Der Hersteller selbst empfiehlt für den 1689 Gin das Natural Light Tonic Water von Franklin & Sons. Nun, wenn der Hersteller dieses schon empfiehlt und ein paar Flaschen davon mitgeschickt hat, testen wir dieses doch auch direkt.
Als ich das Tonic in ein Glas kippe, sprudelt es zunächst ziemlich stark auf, ich habe ein wenig die Befürchtung, dass der Kohlensäureanteil recht hoch sein wird. Ein erster, purer Schluck bestätigt dies auch, mein Mund fühlt sich an, als wären lauter kleine Tonic Water Bläschen darin. In der Nase ist das Tonic Water ziemlich unauffällig, man erkennt lediglich eine leichte Säure. Auch im Geschmack ist das Tonic eher straight. Die Bitternote ist sehr angenehm, man erkennt eine leichte Süße und auch ein wenig Zitrus. Insgesamt ein schlichtes Tonic Water, welches ebenso klassisch ist wie auch schon der Gin.
Wie schmeckt die Gin Tonic Kombination?
Zum Abschluss will ich natürlich noch testen, ob es sich wirklich lohnt, den 1689 Gin mit dem Light Tonic von Franklin & Son zu testen. Und ja, ich bin echt begeistert. Der Gin Tonic ist am Gaumen zunächst süß und der Wacholder steht erneut im Vordergrund. Nach einigen Momenten sowie im Abgang erkennt man dann die Bitternote des Chinins sowie die Gewürze des Gins. Ein klassisches, perfektes Gin Tonic Geschmackserlebnis. Der Kohlensäureanteil, der pur übrigens doch recht hoch war, fällt im Gin Tonic letzten Endes nebenbei bemerkt kaum mehr auf.
Übrigens – wer sich an der Rezeptur des Gins selbst versuchen möchte, die Mengenangaben stehen hinten auf der Flasche – man muss das Rätsel nur lösen.
- Klassischer Gin nach einem Rezept aus der Zeit der wahren Gin-Welle
- Gin mit fruchtigen und würzigen Botanicals
- Klassisch bitteres Tonic Water mit Chinin
- Perfekte Gin Tonic Kombination