Information über alle 12 Gin-Sorten
Was ist eigentlich Gin? Woraus besteht er? Welche Sorten und Arten gibt es? Was sind die Unterschiede zwischen ihnen? Vielen fehlt die nötige Information über die einzelnen Varianten des Gins. In diesem Beitrag erfährst du Alles über die 12 typischen Gin-Sorten und deren Spezifikationen.
Gin ist ein klarer Branntwein, der auf der Basis hochprozentigen Neutralalkohols hergestellt wird. Ihm werden neben dem Wacholder weitere Kräuter und Gewürze beigefügt (die sogenannten Botanicals). Wird Gin im Anschluss ohne weiteren Brennvorgang abgefüllt wird dieser als „Compound Gin“ bezeichnet. Der „Compound Gin“ gilt jedoch als eher unspektakuläre Gin-Sorte mit einer eher trüben, oft gelblich-bräunlichen Farbe. Folgt nach der „Mazeration der pflanzlichen Bestandteile“, also der Loslösung der Aromen aus den beigefügten Pflanzen noch eine weitere Destillation, darf das Ergebnis als „Distilled Gin“ bezeichnet werden.
Die meisten Gin-Sorten werden hergestellt, indem sie destilliert werden. Beim Mazerieren werden die Früchte in den bloßen Alkohol eingelegt und geben dadurch ihre Aromen ab. Distilled Gin ist hierbei aufwendiger, bringt dafür aber auch intensivere Geschmäcker hervor. Er muss mindestens 37,5 % Alkohol haben und ihm dürfen kein Zucker oder Farbstoffe hinzugefügt werden. Der Alkohol muss aus Getreide hergestellt werden. Jeder Gin, der durch Perkolation, also dem Herauslösen von Pflanzenbestandteilen, entsteht, ist ein Distilled Gin.
Welche Gin-Sorte ist die bekannteste Gin-Sorte?
Die bekannteste Gin-Sorte ist der Dry Gin, der wie seine Bezeichnung „dry“ schon aussagt, trocken ist. Er verfügt auch über den Mindestalkoholgehalt von 37,5 % und hat als festen Bestandteil die Wacholderbeere. Die anderen „Botanicals“, also die Aromen, die dem Gin beigefügt werden, können frei gewählt werden. Ihm dürfen auch nicht-pflanzliche Aromen, wie zum Beispiel Zitrusfrüchte beigemischt werden. Neben den Geschmacksrichtungen kann Gin auch in zwei Gruppen unterteilt werden: Die Herstellung der offiziellen Sorten ist durch gesetzliche Vorgaben festgelegt. Nur wenn diese erfüllt werden, darf Gin auch als Gin bezeichnet werden. Bei Gins mit geographischem Hintergrund wird nicht die Herstellung, sondern seine Herkunft durch Regelungen festgelegt.
Nach den gesetzlichen Bestimmungen darf Gin aus jedem Ethylalkohol fabriziert werden, der durch einen natürlichen Gärungsprozess entstand und nicht künstlich synthetisiert wurde. Dieser Alkohol muss mindestens 96 % Vol. vorzeigen und wird in der Regel aus Getreide wie Gerste oder Mais aber auch Melasse gewonnen. Nach den Verordnungen der Europäischen Union (EU) muss der Gin über den charakteristischen und vorherrschenden Wacholdergeschmack verfügen und daneben noch einen Mindestalkoholwert von 37,5% Volumen vorzeigen. Für Plymouth Gin gilt ein minimaler Alkoholgehalt von 41,2 %. Nach oben ist im Übrigen keine Grenze gesetzt.
Die innoffiziellen Sorten unterliegen in Bezug auf Gewürze und Kräuter keinen Beschränkungen und lassen dadurch Raum für alle Arten geschmacklicher Kreationen. Jedoch variieren die Beigaben von Farbstoffen oder Aromen nach dem jeweiligen Herstellungsland und der Art des Gins.
Wie schmeckt Gin?
Du möchtest wissen wie Gin schmeckt? Wir haben einen Beitrag für dich verfasst wo wir einmal in Worten versuchen zu beschreiben wie Gin schmeckt.
Bathtub Gin
Dieser Gin wurde schon mehrfach preisgekrönt. Seinen originellen Namen „Badewannen Gin“, erhielt er, weil zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts alle Spirituosen, die zu Hause fabriziert wurden. so genannt wurden. Die Bezeichnung kam erstmals in den 1920er Jahren während der Prohibition in den USA auf, als viele qualitativ minderwertige Alkohole im Umlauf waren. In den 20er Jahren gab es zudem viele Varianten. Bedingt durch die damals großen Flaschen konnten diese nicht unter dem Wasserhahn befüllt werden. Deshalb musste das Wasser aus dem Zufluss der Badewanne verwendet werden, woraus der Begriff „Badewannen-Gin“ entstand. Heute erfolgt die Herstellung in Kupferkesseln, wo der Alkohol mit Wacholder, Orangenschale, Koriander, Zimt, Nelken und Kardamom aromatisiert wird. Durch die Botanicals erfolgt eine leichte Einfärbung woraus ein angenehm parfümierter Geschmack entsteht. Am Gaumen überzeugen erdige Botanicals und lassen ein cremiges Mundgefühl entstehen. Im Finish hinterlässt der Bathtub Gin Noten von Kardamom, Zimt und Orange.
Typische Kennzeichen des Bathtub Gins
- Der Ursprung des Bathtub Gins ist die USA
- Der Gin wurde in kleinen Brennvorgängen Zuhause gewonnen – daher der Name Bathtub Gin
- Botanicals werden im Alkohol eingelegt
Compound Gin
Der Compound ist die Sorte, die für ihre Herstellung am wenigsten Aufwand benötigt. Die Botanicals werden dem Neutralalkohol nicht während des Brennvorgangs hinzugefügt, sondern nur im Alkohol eingelegt. Durch den unmittelbaren Kontakt des Alkohols mit den Botanicals entsteht ein meist gelblicher Gin.
Du möchtest mehr über Mazeration erfahren? Hier gibt es einen Artikel dazu.
Typische Kennzeichen des Compound Gins
- der Compound Gin ist meist trüb und hat eine eher nicht ansprechende Farbe
- Der Gin wird durch Mazeration gewonnen
- sehr einfache Herstellung da keine Destillation stattfindet
- Botanicals werden einfach für einige Zeit in Alkohol (meist geschmacksneutralen Alkohol eingelegt)
Cream Gin
Dieser Gin wird durch die Kaltdestillation frischer Sahne hergestellt, wodurch der Cream Gin seine klare Farbe behält. Dennoch überzeugt er auch durch seine Cremigkeit. Er verfügt neben seiner Note von Wacholder auch über Bestandteile von Vanille und einer leichten Nebennote von Zitrusfrüchten. Hinzu kommen Aromen von Koriander und Pfeffer, die dem Gin einen kräftigen Geschmack verleihen. Im Abgang dominiert die Milde von Sahne. Der Gin wurde in Anlehnung an das viktorianische England entwickelt, wo Gin in Verbindung mit frischer Sahne und Zucker sehr beliebt war. Diese Zeit repräsentiert Wachstum und Wohlstand, welche durch den Gin wiedergegeben werden. Liebhaber werden so in eine vergangene Welt versetzt und erleben durch den edlen Gin einen exklusiven Geschmack.
Typisches Kennzeichen des Cream Gins
- diese Gin-Sorte ist eher aus der Not heraus entstanden
- billiger Gin wurde mit Sahne und Zucker versetzt um einigermaßen genießbar zu sein
- typischerweise wurde Cream Gin in den Niederlanden und England getrunken
Genver
Gin und Genever weisen viele geschmackliche Übereinstimmungen in Bezug auf die Botanicals wie Wacholder, Angelika, Ingwer, Kardamon und Koriander, auf. Dennoch gibt große Unterschiede bezüglich der Herstellung. Genever wird aus Malt Wine hergestellt. Dabei handelt es sich um eine Getreidemaische, die bei der Herstellung von Whisky verwendet wird. Die Maische wird nach drei Jahren Lagerung in Eichenholzfässen mit einem Destillat verbunden, welches mit Kräutern, Gewürzen und Früchten versehen wurde. Wie beim Gin, gibt es auch beim Genever verschiedene Sorten, die sich durch den unterschiedlichen Anteil an Malt Wine unterscheiden.
Genever entstand Ende des 16. Jahrhunderts, als Suppe mit Kräutern aromatisiert wurde. Die hier dominierende Wacholder verleiht dem Gin auch seinen Namen. „Jenever“ ist die niederländische Bezeichnung für Wacholder. Damals wurde der Schnaps mit Wacholder aromatisiert, weil der seinerzeit existierende Malt Wine aufgrund schlechter Ausgangsprodukte und einer schlecht entwickelten Technik kaum zu trinken war. Somit stehen die Niederlande auch für Genver, der als Urvater des Gins bezeichnet werden kann. Um etwa 1900 wurde begonnen, den Brand mit einem Destillat aus Alkohol, Wacholder und anderen Kräutern zu mischen.
Heute existieren drei grundlegende Sorten von Genever. Festzustellen ist zunächst, dass die Bezeichnungen „Old Genever“ und „Young Genever“ nichts mit dem Alter des Destillats zu tun haben. Young Genever (Jonge Jenever) bezeichnet die jüngere Sorte, die mit viel Neutralalkohol versehen wurde. Dieser darf maximal noch 15 Prozent Malt Wine enthalten. Ebenso dürfen ihm nicht mehr als 10 Gramm Zucker pro Liter hinzugemischt werden. Er ähnelt vom Geschmack her eher Wodka als einem Dry Gin. Old Genever (Oude Jenever) ist der klassische Genever. Er muss jedoch ebenfalls 15 Prozent Malt Wine in seiner Mischung besitzen und darf ebenfalls nicht mehr als 10 Gramm Zucker pro Liter enthalten. Auch er ist vom Geschmack her näher am Whisky als am Wodka. Die dritte Sorte, Corn Wine Genever (Korenwjin) umfasst ein Destillat, bei dem mindestens 51 Prozent Malt Wine in eine Flasche gefüllt werden müssen. Nur dann darf sich der Genever dieses Label geben. Häufig wird er in Eichenfässern gelagert und ist nahe am Original und sogar noch näher am Whisky als der Old Genever. Daneben existieren noch verschiedene regionale Benennungen, wie der aus Ostfriesland kommende „Korngenver“ oder der aus dem belgischen Flandern stammende „O’de Flander real East-Flemish grain genever“.
Typische Kennzeichen des Genever
- Vorgänge des Dry Gins
- Erstmals wurde bereits im Jahr 1300 von der Produktion eines Genevers berichtet
- weniger Alkoholgehalt als herkömmliche Gin-Sorten, etwa 35,00%
- Meist wurde der klassische Genever in Belgien oder in den Niederlanden produziert
Gin de Mahon
Die Geschichte des Mahon Gin beginnt im 18. Jahrhundert und ist eng mit der britischen Kolonialzeit verbunden. Die Baleareninsel Menorca war zwischen 1708 und 1808 von den Briten militärisch besetzt. Da auf Menorca kein Gin existierte und die Briten auf gar keinen Fall auf diesen verzichten wollen, begann die Familie Pons unter dem Namen Xoriguer mit der Herstellung eines eigenen Gins. So entstand der Mahon Gin, der schnell auf der ganzen Insel bekannt wurde. Noch heute stellt die Destille Xoriguer der Famile Pons den Menorca Gin her.
Der Gin de Mahon baut im Gegensatz zu anderen Gins nicht auf Alkohol aus Getreide sondern auf Weinalkohol auf. Basis bildet bei den Botanicals natürlich die Wacholderbeere. Allerdings schweigt der Hersteller sich über Art und Menge aller anderen Zutaten und Gewürze. Nur die heutigen Inhaber des Unternehmens kennen die Rezeptur und stellen den Gin wie früher in einer Destillationsblase her. Der Dampf zirkuliert durch Kupferrohre und tropft anschließend in Krüge. Ist die Destillation abgeschlossen, wird der Gin de Mahon in Eichenfässer abgefüllt. Dadurch bleiben Farbe, Geschmack und Aroma so erhalten, wie sie bei der Herstellung entstanden. Vor dem Verkauf wird der Gin in Flaschen gefüllt.
Der Mahon Gin wurde aufgrund seiner Tradition und seiner mediterranen Eigenschaften innerhalb der EU durch die Auszeichnung einer Spezialitätenbezeichnung oder einer besonderen Herstellungsbezeichnung geschützt. Deshalb darf er nur in der Hauptstadt Menorcas, Mahon, hergestellt werden.
Typischen Kennzeichen des Gin de Mahon
- Gin de Mahon darf nur in der Hauptstadt Menorcas hergestellt werden
- es handelt sich um einen Reserve Gin mit einem lokalen Bezug
- meist dunkle Farbe durch die Lagerung
London Dry Gin
Anders als vermutet, hat dieser Gin seinen Ursprung nicht in London. Der „London Dry Gin“ unterliegt strengsten Vorgaben der Hersteller. Damit er sich so nennen darf, muss die Herstellung nach strengen Regeln erfolgen. Markenzeichen ist die ausgeprägte Wacholder-Note. Künstliche Aromen dürfen nicht hinzugefügt werden. Das notwendige Ethanol muss ausschließlich aus der Landwirtschaft kommen und einen Alkoholgehalt von exakt 95 Prozent haben. Auch die Zugabe der Botanicals darf nur zu Beginn des Destillationsvorgangs erfolgen, während bei allen anderen Gins diese Zusätze zu jedem beliebigen Zeitpunkt beigefügt werden dürfen. Wie auch bei anderen Gins der Sorte Dry steht auch beim London Dry die Wacholder-Note im Vordergrund. Die Klassiker der London Dry Produkte wie die Gordons, Bombay Sapphire oder Tanqueray verfügen über Aromen von Zitrusfrüchten, Kubebenpfeffer und Koriander. In jüngeren Ginsorten befinden sich Buchu Blätter, Teufelskralle oder Pimentobeeren.
Typische Kennzeichen des London Dry Gins
- der Alkoholgehalt muss mindestens 37,5% betragen
- die Bezeichnung London Dry Gin ist in einer EU Verordnung geregelt
- der Zuckergehalt darf nicht mehr als 0,1g Zucke je Liter betragen
- das klassische Wacholder Aroma muss im Fokus des Gins stehen
- der Neutralalkohol muss aus landschaftlichen Erzeugnissen gewonnen werden
New Western Dry Gin
Der New Western Dry ist ein ganz moderner Gin, den es erst seit ein paar Jahren gibt. Bei ihm steht im Gegensatz zu den anderen Dry-Gins nicht das Wacholderaroma im Vordergrund, sondern verschiedene andere Geschmacksnoten. Dadurch entstand eine große Vielfalt unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, die den New Western besonders interessant machen. Es gibt keine eindeutigen Vorschriften für die Herstellung eines New Western Dry Gins, denn dieser unterscheidet sich von den klassischen Sorten nur durch den Geschmack, welcher bei ihm nicht mehr von der Wacholderbeere bestimmt wird. Die Herstellung kann genauso ablaufen wie bei einem London Dry oder einem Dry-Gin. Grundsätzlich muss auch er einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 % Volumen haben. Die Hersteller haben in Bezug auf die Zugabe von Zucker oder künstlicher Aromen freie Hand. Jedoch dürfen Zucker oder Süßungsmittel nicht beigemischt werden, da der New Western Dry Gin sonst seine Bezeichnung „Dry“ verlieren würde. Beim New Western stellt sich neben der Wacholder-Note noch eine weitere Geschmacksnote ein, die der Wacholderbeere ebenbürdig ist. Andere New Western Varianten haben gar keinen Hauptgeschmack, sondern es kommen mehrere Nuancen gleichwertig zum Ausdruck. Welche Geschmacksrichtung jedoch für den New Western infrage kommt, bleibt dem Hersteller überlassen. Manche bevorzugen frische, blumige Nuancen mit Rosenblüten, Holunder oder Brombeere. Andere mögen lieber regionale Produkte.
Typische Kennzeichen des New Western Dry Gins
- relativ neue Gin-Sorte die erst seit wenigen Jahren auf dem Markt ist
- beim New Western Gin gibt es keine Vorschriften und Regeln, erlaubt ist was schmeckt
- Wacholder muss weiterhin ein Bestandteil des New Western Gins sein
- meist weichen New Western Gins von klassischen London Dry Gins sehr stark ab, es gibt süße Varianten und aber auch neue Varianten wie Glühgin
Old Tom Gin
Old Tom Gin entstand im 18. Jahrhundert als die Briten den aus Holland importierten Wacholderschnaps weiter entwickelten. Als Folge erließ die englische Regierung einen „Gin Act“, der Regeln für Produktion, Verkauf und Ausschank von Gin vorgab. Durch massiv erhöhte Alkoholsteuern wurde die Ginherstellung in den Untergrund getrieben. So entstanden zahlreiche Schwarzbrennereien und Pubs, Bars und Kneipen schenkten Gin nur noch heimlich aus. Als Signal für die Möglichkeit, heimlich Gin zu genießen, wurden Holzschilder an die Häuser geschraubt, welche die Form eines Katers hatten. Schwarze Kater heißen auf Englisch „old tomcat“ woraus der Name „Old Tom“ entstand. Als Basis diente wie bei anderen Gins aus, Alkohol aus der Landwirtschaft, der durch Botanicals angereichert wurde. Beim Old Tom steht nicht seine Süße im Vordergrund. Er gilt als vollmundig und gehaltvoll. Er verbindet die Aromen von Wacholder und anderer Aromen hervorragend und ist weder zu mild noch zu intensiv. Oft hat er einen fruchtigen Unterton, der hervorragend mit seiner Süße harmoniert.
Typische Kennzeichen des Old Tom Gins
- Old Tom Gin wurde aus dem klassischen Distilled Gin entwickelt.
- Die Zusammensetzung der Botanicals im Old Tom Gin unterscheiden sich meist nie zum klassischen Dry Gin
- Old Tom Gins haben meist einen höheren Zuckergehalt und sind dadurch milder im Geschmack
- der Alkoholgehalt liegt oft zwischen 40,00 – 47,00%
- künstliche Aromen sind im Old Tom Gin tabu
Plymouth Gin
Der Plymouth versteht sich als absoluter Klassiker aller Gins und wird seit 1793 in der Plymouth Gin Destillerie hergestellt. Der Begriff „Plymouth-Gin“ ist zwischenzeitlich geschützt und darf nur noch verwendet werden, wenn der Gin tatsächlich in Plymouth hergestellt wurde. Er besticht durch seine Milde und einen Duft von Wacholder, Orangenschalen, Getreide und Zitrone, der beim Trinken noch durch Kardamon und Koriander ergänzt wird. Der Alkoholgehalt liegt auch hier bei 41,2 %. Daneben gibt es noch eine Variante, nämlich der Plymouth Navy Strenght Gin mit einem Alkoholgehalt von 57 %. Zur Herstellung wird in der Black Friars Destillerie für beide Varianten nur reines Wasser aus dem Dartmoor National Park verwendet.
Typische Kennzeichen für einen Plymouth Gin
- Der Gin muss in Plymouth hergestellt werden
- der Alkoholgehalt liegt bei etwa 41%
- der Gin ist fruchtig süß – lässt aber weiter Platz für das klassische Wacholder-Aroma
- der Plymouth Gin wird 3 mal destilliert
Reserve Gin
Beim Reserve Gin handelt es sich um einen Dry oder London Dry, der nach den Vorschriften für Gin destilliert wurde und anschließend in Holzfässern gelagert wurde. Dadurch wird der Gin geschmacksintensiver. In der Regel wird Gin nach seiner Destillation ohne Zwischenlagerung gleich in Flaschen abgefüllt. Bei anderen Spirituosen wie Whisky oder Rum erfolgt jedoch eine mindestens dreijährige Lagerung, wodurch Holzaromen entstehen, die an den Whisky übergehen. Reserve Gin verbindet die Eigenschaften eines Gins mit seinen Wacholderaromen mit denen des Whiskys und dessen Holznoten. Im Gegensatz zum Whisky ist die Lagerzeit dieses Gins jedoch nicht so streng. Sie dauert von einigen Monaten bis zu einigen Jahren.
Typische Kennzeichen des Reserve Gins
- der Gin (entweder klassischer London Dry Gin oder Dry Gin) wird nach dem Destillieren in Holzfässern gelagert
- Neben Holzfässer gibt es auch noch andere Möglichkeiten den Gin einzulagern
- die Farbe des Gins ist meist bräunlich
- Reserve Gins sind meist deutlich teurer als klassische Gin Sorten
- Reserve Gins ähnlich in machen Zügen Whiskey
Sloe Gin
Sloe Gin, was auf deutsch „Schlehenlikör“ bedeutet, ist eigentlich kein „richtiger“ Gin, weil er nicht den Kriterien der EU-Spirituosenverordnung für Gin entspricht. Aber für den Sloe hat die EU eine Ausnahme geschaffen. Es handelt sich um einen Likör, der aus den Beeren der Schlehendorne oder Schwarzdorne, auf englisch: „sloe“ oder „blackthorn“, hergestellt wird. Zur Produktion werden ausschließlich reife Schlehdornbeeren verwendet, die im beginnenden Winter nach dem ersten Frost geerntet werden. Anschließend werden sie mit Zucker versetzt und ein bereits destillierter Gin wird hinzugefügt. Anschließend wird das ganze mehrere Monate mazeriert und danach gefiltert. Es findet keine weitere Destillation mehr statt.
Typische Kennzeichen des Sloe Gins
- Alkoholgehalt liegt bei mindestens 25%
- der Geschmack hat wenig mit dem klassischen Dry Gin zu tun
- süß, leicht säuerlich und fruchtig
- nur natürliche Zutaten und Aromen, keine künstlichen Geschmacksstoffe
- Auf 1.000 ml Sloe Gin wird meist 100 g Zucker verwendet
- Sloe Gin wird nicht destilliert
Vilnius Dry Gin
Vilnius Gin ist eine eigetragene Marke und auch eine eigene Gin-Sorte. Sie bezieht sich wie andere geographische Gins, auf den Herstellungsort und darf nur in der litauischen Hauptstadt Vilnius hergestellt werden. Der Vilnius Dry Gin geht auf die Vilnius Degtiné Distillery zurück, welche es schon seit 1907 gibt. Sie ist einer der größten Hersteller von Spirituosen Litauens und stellt seit 30 Jahren auch Gin her. Die Gewürze sind nicht bekannt. Angegeben werden die Botanicals: Wacholderbeeren, Koriandersamen, Dillsamen und Orangenschale. Der Alkoholgehalt liegt bei 45 Prozent. Er gilt als sanft und sein Aroma ist klassisch mit einem Geschmack nach Pinien und Noten von Zitrus.
Typischen Kennzeichen des Vilnius Dry Gins
- geografische Beschreibung des Ortes Vilnius in Litauen
- Alkoholgehalt liegt bei 45,00%
- Es gibt nur einen Gin der sich bisher Vilnius Dry Gin nennen darf, dieser wird von Vilnius Degtine Destillerie herstellt
- Wacholder, Orangen, Dillsamen und Koriander sind die typischen Botanicals dieser Gin-Sorte