Da ich selbst ein sehr großer Fan von meinem Hausgin the Duke bin, habe ich zu den Herstellern direkt Kontakt gesucht und wurde auch sehr freundlich empfangen.
Ich habe auf meine Anfrage gleich eine Einladung nach München bekommen um einmal den Herstellungsort des Dukes zu besichtigen. Leider konnte ich aber aus zeitlichen Gründen dieser Einladung nicht folgen.
Allerdings darf ich euch heute ein Interview mit dem Machern von „The Duke“ vorstellen!
Ginnatic: Wie entstand die Idee einen Münchner Gin zu erschaffen?
The Duke: Gin war es, für den die beiden Grüner Max & Daniel (Maximilian Schauerte und Daniel Schönecker) brannten, schon damals in Studententagen, als die Hobbydestillation mit dem Lehrstoff in ernsthafter Konkurrenz stand. Gin war es dann auch, als sie Nägel mit Köpfen machten, um die Destillerie in München zu gründen. Natürlich musste anfänglich Überzeugungsarbeit geleistet werden, schließlich war Gin hierzulande nur als Importware bekannt. Aber da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, haben sie ihre ersten Kunden auf dem direkten Weg der Verkostung gewinnen können. Und bei genauerem Hinsehen spricht gar nichts gegen eine Produktion hierzulande. Die Rohstoffe können wir überwiegend aus der Region beziehen, das unwirtliche Klima treibt die Kundschaft an den Tresen, und Gin & Tonic ist ein Drink, der sich zeitlos allen modischen Kapriolen zu entziehen vermag.
Ginnatic: In welchen Jahr wurde der erste Duke destilliert?
The Duke: Alles begann 2007 als die beiden ehemaligen Historiker Max & Daniel eine Destillerie im Herzen Münchens gegründet haben.
Ein ganzes Jahr Entwicklungszeit mit zahllosen Rezepturen und Brennverfahren waren vonnöten, bis sich die beiden endlich zufrieden stellen ließen. Reichlich Zeit, Liebe und
Wacholderbeeren sind dabei in diesen Gin geflossen.
Ginnatic: Was ist das Geheimnis des Dukes?
The Duke: Die Grundidee des THE DUKE Gin war einen „ursprünglichen“ Gin zu entwickeln, einen, der wieder auf den Ursprung des Ganzen zurückgeht – die Wacholderbeere. Zusätzlich war klar, dass er nicht eintönig sein durfte, so dass eine Komposition an Kräutern und Gewürzen (Drogen) gewählt wurde, die den THE DUKE mit einer herrlich kräftigen Wacholdernote daherkommen lassen, ihm aber auch eine Frische und Vollmundigkeit verleihen. Das Ziel war auch ganz klar, dass der Gin sich nicht z.B. von Tonic „beerdigen“ lassen sollte, sondern durch-schmeckt und den Drinks seinen eigenen Charakter und Geschmack zugibt.
Ginnatic: Welches Tonic Water könnt ihr in Verbindung mit eurem Gin empfehlen? Gibt es hier ein spezielles oder sind hier alle Tonic Water bestens geeignet?
The Duke: Ehrlich gesagt funktionieren wirklich alle Tonic Water sehr gut mit dem THE DUKE Gin, da er eine schön kräftige Note hat. Diese Wahl überlassen wir also gerne jedem selbst und ich kann nur jeden dazu ermutigen sich mal durchzuprobieren!
Ein Gin & Tonic kann so unterschiedlich schmecken, wenn man nur das Tonic ändert; variiert man dann auch noch dazu die Garnitur ergeben sich wieder eine Vielzahl an Möglichkeiten.
Ginnatic: Gibt es einen Gin Cocktail mit dem der Duke besonders gut harmoniert?
The Duke: La passion
5 cl THE DUKE – Munich Dry Gin
1,5 cl Belsazar Rosé
1 Tropfen Peuchaud Bitters
Alle Zutaten auf Eis miteinander verrühren und in eine vorgekühlte Martinischale abseihen.
Die Zutaten bei diesem Drink harmonieren in sofern zusammen, dass vor allem die floralen Noten des Gins unterstützt werden. Der Wermut Rosé verfeinert den Lavendel und die Orangenblüten des Gins und trägt sie nach vorne. Der Peuchaud Bitters zieht etwas den Hopfen mit sich und vereint die Komponenten mit dezenten Bitternoten. Der THE DUKE – die Basis – steht trotz weiteren Zutaten im Vordergrund, lediglich die Aromen werden unterstützt und durch kleine Nuance im vollkommenen Geschmack ergänzt.
Ginnatic: Gibt es ein Gewürz, Obst oder Gemüse welches optimal in einen Gin Tonic mit dem Duke harmoniert?
The Duke: In Ergänzung zum feinen, diffizilen Aroma der Orangenblüten empfehlen wir den „THE DUKE & Tonic“ mit einer Orangenzeste.
Ginnatic: Wie trinkt Ihr euren Gin?
The Duke: Ich denke das ist tagesabhängig. Klassich als Gin & Tonic, im Martini, als Gin Fizz… die Möglichkeiten sind hier ja wirklich fast unendlich.
Ginnatic: Was unterscheidet euch von anderen Gin-Sorten auf dem Markt?
The Duke: Besonders ist sicherlich die Auswahl der Drogen – alle aus biologischem Anbau, was weniger einer ideologischen Vorstellung geschuldet ist, sondern sich schlicht auf die gewünschte, höchste Qualität bezieht.
Wir destillieren zweifach in unserer eigenen kupfernen Destille; auch Abfüllung und Etikettierung wird von uns selbst im eigenen Haus erledigt, genauso wie auch Vertrieb und Vermarktung von uns erledigt werden.
In der Produktion haben wir somit die Möglichkeiten immer und überall laufend Qualitätskontrollen durchzuführen, und man muss sich nicht z.B. auf einen „Lohnbrenner/-abfüller“ verlassen – was der ganzen Sache eh wieder seinen Charme und Authentizität nehmen würde
Wir haben Hopfen und Malz in unserem Gin; was bei der Rezeptentwicklung zunächst mal mit einem Augenzwinkern ausprobiert wurde, es zeigte sich aber schnell, dass es Sinn macht: Gersten-Malz ist geschmacklich kaum wahrnehmbar, macht unseren Gin trotz 45% vol aber schön weich und vollmundig; Hopfenblühten verleihen dem Gin (wie auch beim Bier) eine gewisse Würzigkeit.
Ginnatic: Danke das Ihr euch die Zeit genommen habt meine Fragen so tiefgehend zu beantworten!