Interview mit Daniela von www.ginday.de
Homepage: www.ginday.de
Ginnatic: Es freut mich, dass du einer der ersten Gin-BloggerInnen in meiner Kategorie “Gin Blogs stellen sich vor” sein willst. Bitte stell dich einmal vor.
Ginday: Sehr cool, danke für die Einladung! Was willst du über mich wissen? Ich bin Dani, habe nächstes Jahr (2019) einen runden Geburtstag, lebe seit einigen Jahren im schönen Allgäu (leider gar nicht so schön, was die Gin-Shopping-Möglichkeiten angeht), teile mir meine Wohnung mit einem Hund, Katzen und vielen Flaschen Gin. Meine anderen Hobbies sind leider mit Gin wenig kompatibel, ich lese sehr viel und gerne und (ist ja eigentlich Pflicht im Allgäu) gehe gerne Bergwandern. Um all das zu finanzieren, habe ich einen Vollzeitjob, der thematisch mit nichts davon zu tun hat.
Ginnatic: Welchen Blog betreibst du und welche Fokus-Themen bedienst du? Seit wann gibt es deinen Blog?
Ginday: Ginday.de ist noch recht jung. Die Seite gibt es seit Sommer 2018. Spezielle Fokus-Themen habe ich nicht, ich schreibe darüber, was mich gerade interessiert und wozu ich Lust habe. Ich will mir da auch gar nichts auferlegen, sondern mir das offenlassen.
Ginnatic: Wie viele Besucher hast du monatlich auf deinem Blog?
Gute Frage. Ich bin technisch die totale Niete und habe glücklicherweise eine wunderbare Freundin, die mir bei der Erstellung des Blogs unter die Arme gegriffen hat (darf ich ein bisschen Werbung für sie machen? Ihr findet sie auf meiner “Über mich” Seite). Wenn ich die Tools und Zahlen richtig interpretiere, bin ich so langsam im 4-stelligen Bereich angekommen. Klar freue ich mich über mehr Besucher, aber in erster Linie mache ich das mit dem Blog aus Spaß an der Sache. Da ich keine Werbung für die Seite schalte, sondern einfach schreibe und gucke, was passiert, bin ich mit dem bisherigen Ergebnis schon ziemlich zufrieden.
Ginnatic: Wie ist es dazu gekommen, dass du einen Gin Blog ins Leben rufst? War es die Begeisterung zur Spirituose selbst oder vielmehr der Trend und Hype des Gins?
Ginday: Ich komme aus der Bücherszene und habe jahrzehntelange (ohje, klingt das alt!) Erfahrung mit Rezensionen und da lag es irgendwie nahe, dass ich auch über meine “neue” Leidenschaft Gin schreibe. Eigentlich wollte ich nie einen eigenen Blog erstellen, da ich wenig bis gar keine Lust auf die technischen Details hatte. Aber als die Seite erstellt war und ich loslegen konnte, habe ich mich direkt in sie verliebt und seitdem einen Riesenspaß an der Sache!
Ginnatic: Welchen Gin Blog liest Du persönlich? Gibt es Blogs, die dich inspiriert haben?
Ginday: Ich will ja jetzt nicht schleimen, aber Ginnatic ist einer der wenigen Blogs, die ich regelmäßig lese. Ansonsten such ich eben nach konkreten Gins oder Themen und lese dann die entsprechenden Beiträge auf den jeweiligen Blogs, aber ohne ihnen dauerhaft zu folgen.
Ginnatic: Welchen Gin magst du am liebsten?
Ginday: Die Frage ist wie die nach dem Lieblingsbuch – und ich kann weder die eine noch die andere beantworten, das hängt von den Umständen ab und einen allgemeingültigen Lieblingsgin kann ich nicht nennen.. Habe ich gerade Lust auf einen fruchtigen Sommer-Gin, ist mir heute nach einer Wacholderbombe oder will ich einfach einen unspektakulären Gin Tonic trinken?
Ginnatic: Welchen Gin Cocktail trinkst du am liebsten oder doch lieber pur?
Ginday: Ich liebe Gin Tonic, weil er so schön einfach zuzubereiten ist. Cocktails, die erstmal einen Einkauf im Feinkostwarenladen erfordern und dann noch eine halbe Stunde Vor- und Zubereitung, sind einfach nicht mein Fall. Ich gucke gerne die Bilder von schönen Cocktails an, aber alles, was darüber hinausgeht, 2-3 Zutaten zusammenzukippen, ist mir für den Daheim-Gebrauch zu aufwändig.
Ginnatic: Gibt es eine Gin-Sorte, die du niemals kaufen würdest oder geht es bei dir primär um den Geschmack?
Ginday: Ich probiere fast alles aus und könnte daher nicht sagen, dass ich irgendwas von vornherein ausschließen würde. Und Geschmack ist natürlich ein Hauptkriterium – aber ich hab auch schon reichlich Gin nur aufgrund einer hübschen Flasche gekauft!
Ginnatic: Welches Tonic Water kannst du empfehlen?
Ich persönlich probiere jeden neuen Gin erstmal mit einem Indian Tonic. Aber je nach Gin gibt es natürlich sehr viel bessere Kombinationen. Ich habe eine ganz hübsche Auswahl hier, von Allroundern bis hin zu sehr speziellen Gins – die dann oft genug lange rumstehen, weil ich dann eben doch wieder zu einem der Standard-Tonics greife. Wenn ich nach Verbrauch gehe, ist mein Lieblingstonic ganz klar das Fever Tree Indian, es passt halt zu fast jedem Gin.
Ginnatic: Wo kaufst du deinen Gin? Online oder doch lieber lokaler Einzelhandel? Wie viel Geld gibst du monatlich für Gin aus?
Ginday: Die zweite Frage beantworte ich nicht – mein Bankberater würde mich umgehend einweisen lassen!
Zur ersten Frage: hier im Allgäu gibts nicht so wahnsinnig viel Auswahl an lokalen Einkaufsmöglichkeiten. Außerdem bin ich zugegebenermaßen eine bequeme Online-Shopperin. Ich hab eine ganze Reihe Shops in den Favoriten und schaue schon auch ein bisschen, welcher Gin wo am günstigsten ist. Wenn ich unterwegs bin, suche ich aber auch gerne gezielt nach entsprechenden Läden und gebe dann für Beratung und Probiermöglichkeit auch gerne ein paar Euro mehr aus.
Ginnatic: Eines meiner Lieblingsthemen ist ja New Western Dry Gin und die Fake Gin Kampagne von Sipsmith. Wie siehst du den Trend rund um das Thema Gin. Sollte Gin das bleiben, was er bereits vor 50 Jahren war oder darf sich so ein vielfältiges Produkt dynamisch weiterentwickeln?
Ginday: Ich hab vor 50 Jahren noch keinen Gin getrunken 🙂 Ich finde die Vielfalt gerade das Tolle an Gin.
Aber Ja, ich sehe auch das Problem, dass sich heute alles Gin nennen darf, was eine Wacholderbeere wenigstens von weitem gesehen hat. Und dass einige Hersteller von was-auch-immer-Spirituosen den momentanen Gin-Hype ausnutzen und auf ihren was-auch-immer-Schnaps halt ein Gin-Etikett kleben. Eine genauere Definition wäre wahrscheinlich wünschenswert, um gerade den Gin-TrinkerInnen, die nicht so tief in der Materie drin sind wie wir, einen besseren Anhaltspunkt zu geben. Aber eigentlich bin ich gegen zu viel Regulierung und setze mehr auf die Auswahl- und Entscheidungsfähigkeit der Gin-TrinkerInnen. So gesehen gehöre ich wohl eher zur Fraktion: erlaubt ist, was schmeckt.
Ginnatic: Welchen Blog oder Forum würdest du Gin-Fans empfehlen?
Ginday: Siehe oben, ich bin nicht die klassischen Blog-Leserin und tue mich dementsprechend mit Empfehlungen schwer. Wichtig sind mir klare Strukturen, gute Lesbarkeit, vernünftiges Deutsch und vor allem glaubwürdige Berichte. Bei Buchbloggern sind mir auch die suspekt, die jedes Buch in den Himmel loben und nie eine kritische Rezension schreiben. Genauso ist es beim Gin für mich auch. Außerdem ist ein gut geschriebener Verriss meist eine höchst amüsante Sache – natürlich nicht für den Hersteller, aber für mich als Leserin!
Ginnatic: Vielen Dank Daniela das du dir die Zeit genommen hast die Fragen zu beantworten und das mein Gin-Blog auch bei dir gut ankommt! Ich hoffe das wir mal die Chance haben uns persönlich kennen zulernen, gerne natürlich auch bei einem leckeren Gin Tonic!